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Handballenstoß

In diesem Sachtext wird das Thema Handballenstoß im Kontext der Selbstverteidigung behandelt. Dabei wird auf das Graf-Marger-Prinzip Surprise, Aggression, Speed verwiesen, das in dieser Situation von Bedeutung ist.

Der Handballenstoß ermöglicht es, aus einer sogenannten Fence-Position oder Deeskalations-Position heraus überraschend zuzuschlagen, ohne dass der Kontrahent erkennen kann, dass man körperlich aktiv werden möchte. Dies ist aus taktischer Sicht sinnvoll, um nicht als Aggressor wahrgenommen zu werden und den Gegner in eine defensive Position zu bringen.

Ein entscheidender Aspekt ist das Distanzmanagement und die richtige Trefferzone. Im Idealfall trifft der untere Bereich der Hand auf den Oberkiefer oder die Nase des Gegners. Der Handballenstoß ist besonders effektiv, wenn er als Erstschlag eingesetzt wird, um den Gegner zu überrumpeln und Schmerzimpulse auszulösen.

Ein weiterer Vorteil des Handballenstoßes gegenüber einem Faustschlag besteht darin, dass das Verletzungsrisiko für die eigene Hand deutlich reduziert wird. Unbandagierte Fäuste können bei einem unglücklichen Treffer leicht brechen oder das Handgelenk verletzen, was die Einsatzfähigkeit in der weiteren Selbstverteidigungssituation einschränken würde.

Die Technik des Handballenstoßes basiert auf einer Bewegung des Schulterchecks und der Verwendung der Körperkraft, die aus der Drehung des Rumpfes resultiert. Der Kopf sollte während des Schlages in Bewegung bleiben, um kein statisches Ziel abzugeben und somit schwerer zu treffen zu sein. Der Schlag kann in zwei Varianten ausgeführt werden: als Erstschlag (Firststrike) aus einer neutralen Position heraus oder als Powerstrike, bei dem die gesamte Körperkraft eingesetzt wird.

Insgesamt ist der Handballenstoß eine effektive Technik in der Selbstverteidigung, die es ermöglicht, überraschend und kraftvoll zuzuschlagen, ohne dabei das eigene Verletzungsrisiko zu erhöhen.


Ein weiterer Vorteil beim Krav Maga-Prinzip ist, immer in Bewegung zu bleiben. Das hilft, Angriffen auszuweichen und bietet dem Gegner weniger Angriffspunkte. Wie bereits erwähnt, haben Jan und ich einen Größenunterschied von etwa 9 cm. Trotzdem würde ich Jan noch ins Gesicht schlagen, wenn ich das könnte. Aber wir haben vertraglich festgelegt, dass er während der Arbeitszeit geschlagen werden darf. Das ist eine Abmachung, die wir beide akzeptiert haben, um unser Training realistisch zu gestalten.

Wenn ich allerdings deutlich kleiner wäre, etwa 1,70 m groß, und versuchen würde, Jan ins Gesicht zu schlagen, könnte das schwieriger werden. In solchen Fällen ist es wichtig, nicht stur auf den Handballenstoß zu bestehen, sondern flexibel zu sein und alternative Angriffspunkte zu suchen. Eine Möglichkeit wäre, den Gegner oben abzulenken und dann unten in die empfindlichen Regionen zu schlagen oder das Flanking-Video anzuschauen, um Techniken für Schläge zwischen die Beine zu lernen.

Der Powerstrike, den ich zuvor erklärt habe, ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Nach dem ersten Schlag, wenn der Gegner einen Schritt zurückgeht, kann man mit einem Powerstrike nachsetzen, um den Angriff fortzusetzen. Aber man sollte niemals mit einem Powerstrike beginnen, da dies oft wie ein kindisches Verhalten wirkt und dem Gegner die Möglichkeit gibt, sich darauf einzustellen.

Auch die Nackenmuskulatur und die Schultern spielen eine wichtige Rolle bei der Selbstverteidigung. Indem man das Kinn auf die Brust senkt und die Schultern nach vorne bringt, schützt man den Kiefer und spannt den Nacken automatisch an, was die Gefahr von K.O.-Treffer verringert.

Zusammenfassend ist es wichtig, flexibel zu sein, die eigenen Fähigkeiten und die des Gegners richtig einzuschätzen und sich auf realistische Selbstverteidigungssituationen vorzubereiten. Das Krav Maga-Prinzip, immer in Bewegung zu bleiben, das Überraschungsprinzip und das richtige Einsetzen von Powerstrikes sind nur einige der Aspekte, die bei der Selbstverteidigung berücksichtigt werden sollten.